Pitch Perfect

von Christian Taferner

Startups brauchen vor allem drei Dinge: eine gute Idee, Geld und Aufmerksamkeit. Auch wenn behauptet wird, dass gute Ideen früher oder später sowieso entdeckt werden, schadet es nicht, sich den Weg zur Weltherrschaft mit einem guten Pitch und massig Aufmerksamkeit zu erleichtern. Aber wie bringt man seine Idee am besten unter die Leute?

Pitch Perfect

Mit einem guten Pitch überzeugst du dein Publikum sogar von Ziegelsteinen.

Wir haben ein paar Punkte für dich zusammengetragen, die dir helfen sollen, Investoren, Presseleute und Otto Normalverbraucher auf deine Seite zu ziehen.

Wen interessiert’s?

Das ist die Frage. Finde deine Zielgruppe und finde Wege, wie du sie erreichst. Deine Idee lässt sich bestimmt in eine Kategorie einordnen, für die es dann bestimmt Blogs, Magazine und andere Plattformen gibt.

Liebe deinen Nächsten

Deine Kundschaft ist deine Familie. Du lebst für sie und irgendwann werden sie auch für dich und dein Produkt leben. Schaffe dir eine Community, die dich und dein Produkt liebt und erwidere diese Liebe.

Der erste Eindruck zählt

Wenn du Glück hast, hast du für den ersten Eindruck zwischen 0,1 und 90 Sekunden Zeit. In dieser Zeit hast du die volle Aufmerksamkeit und alle Augen sind auf dich gerichtet, nur um dich zu beurteilen und einzuschätzen. In dieser Zeit solltest du sympathisch auffallen und deine Idee vorstellen. Deshalb…

KISS – Keep it short & simple

Niemand hat die Zeit, sich eine 1-stündige Präsentation über deine marktverändernde Idee anzuhören. Alles was es brauchen sollte, um zu überzeugen, ist ein einziger Satz. Dieser sollte beinhalten, wer du bist, was du machst, für wen und wie du es machst.
Und merke dir diesen Spruch: Einfacher ist immer besser. Du kannst die beste Idee der Welt haben – wenn sie jedoch niemand versteht oder du sie nicht verständlich erklären kannst, wirst du vermutlich der Einzige sein, der sie für großartig hält.

Verwende keine überladenen Wörter

Viel gebrauchte Wörter wie „einzigartig“ oder „revolutionär“ sind in fast jedem Pitch enthalten, aber Fakt ist: Nur die wenigsten Ideen sind wirklich „einzigartig“. Schuster bleib‘ bei deinen Leisten und du bei deinen Fakten.

Sei keine Schlaftablette

Fakten sind schön und gut, aber niemand wird dir zuhören können, wenn du dein Publikum mit 100 Slides voller Facts einschläferst. Erzähle eine Geschichte, aber kein Märchen. Halte die Spannung aufrecht, so hältst du auch dein Publikum wach. Rege die Fantasie an und wenn dein Publikum am Haken zappelt, lass es bloß nicht fallen.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Denk daran und zeig her, was du zu bieten hast, wie z.B. Fotos vom Prototypen oder ein Video von deinem Produkt in Aktion. Noch besser wäre, wenn du schon ein Produkt zum Herzeigen mitbringst.

Warum bist du besser als die Anderen?

Es ist nicht verboten, deine Idee mit Beispielen zu erklären, indem du deine Konkurrenten nennst oder bereits existierende Produkte zeigst. Dass du der Erste mit deiner Idee bist, ist meist eine Illusion. So kannst du aber zeigen, wer deine Mitbewerber sind und warum du Batman bist und alle anderen nur Robin. Google war die siebte Suchmaschine am Markt, aber gleich zehnmal besser als der Rest. Habe also keine Angst in einen vollen Markt einzusteigen, aber bring lieber etwas dramatisch Gutes mit, um dich durchzusetzen. Außerdem solltest du dir gute Antworten für diese Fragen überlegen:

  • Welches Problem löst du mit deinem Produkt?
  • Wer sind deine Kunden?
  • Wie sieht dein Markt aus? Wie wirst du in diesem auftreten?
  • Wie wirst du mit deiner Idee oder deinem Produkt Geld verdienen? Wie wirst du es verkaufen?

Du weißt, worum es bei deinem Unternehmen und Produkt geht, darum…

Sei selbstsicher, aber nicht selbstgefällig

Niemand mag arrogante Möchtegerns. Sei du selbst, sei sympathisch, damit die Leute dich mögen und dir gern zuhören. Dann gelingt dir auch ein positiver erster Eindruck. Und steh hinter deiner Idee. Wenn du also etwas gefragt wirst, sag nicht, du „hoffst“ – denn mit Hoffnung zahlst du keine Rechnungen.

Das Dream Team

Sei intelligent genug, um zu wissen, was du weißt und zu wissen, was du nicht weißt. Dann suche dir Leute, die wissen, was du nicht weißt. Wenn du dein Team zusammenstellst, muss es nicht durch die Bank aus BWL-Absolventen bestehen. Die erfolgreichsten Startups entstehen aus Teams mit verschiedensten Backgrounds.

Bring es zu Ende

Schließe deinen Pitch so ab, dass du mit deiner Idee in den Köpfen der Leute hängen bleibst. Eine Catch-Phrase, ein flotter Wortwitz oder irgendetwas Verrücktes, damit du nicht gleich wieder vergessen wirst. Sei kreativ, frech, brich ein paar Regeln.

 

Diese Punkte sind natürlich nicht in Stein gemeißelt, aber sollten dir ein solides Fundament für deinen ersten perfekten Startup Pitch liefern. Du wirst deinen Stil und Rhythmus finden. Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.