Krautfunding? Nein, Crowdfunding!

von Christian Taferner

Du hast eine Idee, aber nicht das nötige Kleingeld um diese umzusetzen? Kein Problem! Dafür gibt es Crowdfunding. Crowdfunding ist eine Art der Geldbeschaffung, bei der kleine Geldbeträge von einer Vielzahl an privaten Investoren eingebracht werden, um Projekte, Produkte und Geschäftsideen zu unterstützen. So wurden in Europa allein im Jahr 2013 insgesamt mehr als eine Milliarde Euro gesammelt. Klingt doch super, oder? Doch Crowdfunding hat nichts mit schnellem Geld zu tun, sondern ist eine ernstzunehmende und immer wichtiger werdende Form der Frühfinanzierung von jungen Unternehmen. Um eine solche Crowdfunding-Kampagne erfolgreich durchzuführen, bedarf es einiger Recherche, Vorbereitung, Geduld und Initiative.

Crowdfunding

Mit Crowdfunding können gute Geschäftsideen unterstützt werden.

Es gibt unzählige Portale, doch die beiden größten Crowdfunding-Plattformen weltweit sind Kickstarter und Indiegogo. In Österreich selbst gibt es drei große Plattformen: 1000×1000, Conda und Green Rocket. Welche Plattform die richtige ist, muss jeder selbst entscheiden und hängt vor allem von der Art des Crowdfundings ab, das man betreiben möchte. Es gibt vier verschiedene Arten des Crowdfundings:

  • Reward-based Crowdfunding:
    Das „Reward-based“ Crowdfunding ist die am stärksten genutzte Form des Crowdfundings (Kickstarter & Indiegogo). Hier erhalten Investoren, Early Adopter und Early Birds das Produkt, einen Prototypen oder ein anderes Goodie als Dankeschön für ihre Investition.
  • Equity-based Crowdfunding:
    Beim „Equity-based Crowdfunding”, oder auch „Crowdinvesting”, handelt es sich um Investments mit finanzieller Gegenleistung. Die Investoren erwerben mit ihrem Investment Anteile am Unternehmen, wodurch Sie am jährlichen Gewinn und an der Wertsteigerung profitieren.
  • Lending-based Crowdfunding:
    „Lending-based“ Crowdfunding, abgekürzt auch „Crowdlending”, beschreibt eine Finanzierung, bei der Investoren einen Prozentsatz des eingesetzten Kapitals als Verzinsung erhalten. Micro-Kredite werden somit über viele Personen zu einem größeren Darlehen zusammengefasst.
  • Donation-based Crowdfunding:
    Bei „Donation-based Crowdfunding” handelt es sich um Spenden ohne erwartete Gegenleistung. Den Spendern geht es hierbei primär darum, bei der Lösung von Problemen zu helfen und anderen Menschen Gutes zu tun.

Hat man sich für eine Plattform und Crowdfunding-Art entschieden, kann man sich daran machen, die Kampagne zu entwerfen.

Hier ist die „Crowdfunding 101 – Kampagnencheckliste“:

Crowdfunding 101 - Kampagnencheckliste

Diese Punkte sind in einer Crowdfunding-Kampagne zu beachten.

Klingt doch ziemlich einfach, oder? Fast zu schön, um wahr zu sein. Deshalb kommen hier nun die Vor- und auch Nachteile des Crowdfundings.

 

Vor- & Nachteile des Crowdfundings:

+   Einfache Beschaffung von Startkapital
+   Großes Volumen (viele potenzielle Investoren)
+    Niedriges Risiko
+    Testen der Idee (Wie kommt es an? Zielgruppe? Eine Art Gratis-Marktforschung)
+    Große Aufmerksamkeit durch Verbreitung in sozialen Medien und Blogs
+    Potenzielle Zielgruppe sind Geldgeber
+    Potenzielle Kunden sind an der Entwicklung und Verbesserung des Produktes beteiligt
+    Geldgeber hängen emotional am Projekt
+    Es entsteht eine Community von Befürwortern und Anhängern der Idee oder des Produkts
     Bei Equity-based Crowdfunding besteht eine lange Beteiligung der Investoren (bis zu 10 Jahre)
     Schlechte Kampagnen können dem Unternehmen schaden (schlechtes Image)
     Ideenklau

Egal ob Spendenaufruf, Finanzierung eines Prototypen oder das nötige Kleingeld für ein Event sammeln – Crowdfunding ist sicherlich eine tolle Sache, aber auch mit einigem Aufwand verbunden. Man bekommt eben nichts geschenkt. Mehr Infos zum Thema Crowdfunding und Tipps für deine perfekte Kampagne gibt’s in unserem nächsten Post zu den DOs & DON’Ts des Crowdfundings.