Zahlen, Daten und Fakten zu den mobilen Nutzungsgewohnheiten der Österreicher: Die Mobile Marketing Association Austria präsentiert zum 10. Mal den Mobile Communications Report 2016. Wir haben ihn uns genauer angesehen.
Der Mobile Communications Report 2016 deckt wieder einmal (zum 10. Mal) das mobile Nutzungsverhalten der Österreicher auf. Gemeinsam mit MindTake Research befragte die MMA Austria 1.015 Smartphone- oder Handynutzer zwischen 15 und 69 Jahren.
Ein Hauptaugenmerk der Befragung lag dabei auf der Nutzung des Internets am Smartphone sowie der Nutzung von Apps. Weiters wurde der Einsatz von Smart Home-Gadgets und Wearables abgefragt sowie das Einkaufsverhalten über das Handy (M-Commerce). Zusätzlich wurden auch noch die Themenbereiche Videos am Handy und mobile Werbung behandelt.
Wie stets in nette Infografiken gepackt, vergleichen wir die heurigen Daten mit den Daten aus dem Vorjahr.
Mobiles Österreich: Das sind Österreichs mobile Internet-Nutzer
Es besitzen nun 92 Prozent aller Mobiltelefon-Nutzer in Österreich ein Smartphone. Das sind um 6 Prozentpunkte mehr als noch 2015. Und selbst im Alter (60- bis 69-Jährige) nutzen bereits 78 Prozent ein Smartphone. Mobile first gilt mehr denn je!
- Die Zahl der Digital Outsiders sinkt kontinuierlich. Nur noch 9 Prozent der Befragten nutzen Internet am Handy selten bis gar nicht.
- Bei der Webnutzung am Handy holt die Steiermark auf (86%), führend sind dennoch andere Bundesländer – Tirol (93%), Kärnten, Wien und Oberösterreich (jeweils 92%).
- 77 Prozent der Befragten haben auf ihrem Haupthandy ein Daten-Paket aktiviert. 20% davon haben bereits 2-3 GB Datenvolumen inkludiert, 27% weniger als 2 GB.
- 82 Prozent nutzen Messaging-Dienste wie WhatsApp (2015: 68%), noch immer großartige 96 Prozent die SMS.
- Tablets im Aufwind: Sie werden von 58% der befragten Personen genutzt (2015: 44%).
- 76 Prozent nutzen ein Gerät für den Privatgebrauch, 21 Prozent sogar 2 oder mehr. Nur 14 Prozent besitzen ein Privathandy und ein Firmenhandy parallel.
M-Commerce: Das Einkaufen am Smartphone hat sich endgültig etabliert
Einkaufen als Lieblingsbeschäftigung der Österreicher – M-Commerce ist nicht nur ein Trend!
- Mit 44 Prozent bleiben Bekleidung und Schuhe (+5%) die meist über Handy gekaufte Produktkategorie. 34% kaufen elektronische Geräte. Und sogar Reisen und Reiseprodukte werden mobil gebucht (26%).
- 41% der Befragten haben bereits einmal am Handy ein Produkt gekauft (+4% seit 2015), dabei Männer mit 44% etwas mehr als Frauen (37%).
- 60% der mobilen Internet-User haben in den letzten 6 Monaten Preise von Produkten recherchiert und verglichen, 58% haben nach Informationen zu einem Produkt recherchiert und 59% nach einer Filiale oder einem Geschäft gesucht. Der Preisvergleich ist somit (noch) Hauptnutzungsgrund. Untersucht wurde auch die Nutzung des Smartphones beim stationären Einkauf (weiter unten).
- Ein Drittel jener Personen haben daraufhin nicht am Handy eingekauft (jene, die zumindest eine dieser Tätigkeiten in den letzten 6 Monaten am Handy ausführt haben).
- Die beliebtesten Online-Shopping-Apps sind die App von Amazon (von 64% genutzt) und willhaben (von 60% genutzt). Auch interessant: 70% jener, die die App von Amazon nutzen, kaufen darüber auch Produkte am Handy.
- Als mobiles Zahlungsmittel werden die Kreditkarte (43%, +3%), Online-Überweisung (38%, +3%) und Paypal (38%, +4%) immer beliebter.
Mobiler vs. stationärer Handel: Neu im Mobile Communications Report 2016
Eine neue Kategorie im Mobile Communications Report 2016: In der Studie werden nun verstärkt der mobile und der stationäre Handel gegenübergestellt. Die Fakten:
- 36 Prozent der Befragten verwenden Kundenkarten-Apps. Dabei nutzen (mit Überschneidungen!) 20% sogenannte Aggregation Apps wie Stocard oder Wallet und 21% die jeweilige Unternehmens-App.
- Wie das Smartphone beim stationären Einkauf genutzt wird: 37% der mobilen Internet-Usern greifen direkt im Geschäft auf das Handy zurück. Dabei werden vor allem Preise von Produkten recherchiert oder verglichen (26%), Aktionen und Sonderangebote des Geschäfts gesucht (22%), Informationen zu einen Produkt oder Service eingeholt (20%) oder aber die Einkaufsliste geprüft (20%).
- Durch den Preisvergleich entscheiden sich dann 30% der Befragten zum Kauf im Internet. Zumindest 20% nutzen den günstigen Preis im Internet als Verhandlungsbasis im Geschäft. Und 44% kaufen nur dann im Geschäft, wenn das Produkt nicht wesentlich mehr kostet.
Surfen am Handy: Wie nutzen wir unsere Geräte?
Das Surfen im mobilen Internet ist aus dem täglichen Leben der Österreicherinnen und Österreicher nicht mehr wegzudenken. Das zeigt der Mobile Communications Report 2016 wieder deutlich. Bereits 90 Prozent nutzen Internet am Handy (+9%!), davon 88% Frauen und 91% Männer.
- 94% der mobilen Internet-User nutzen Apps auf Ihrem Handy – ein neuer Höchstwert. Dabei haben 29% in den letzten 30 Tagen 3-5 Apps genutzt. Das lässt vermuten, dass User offenbar wenige Apps intensiv nutzen.
- 40 Prozent der Leute haben bis zu 10 Apps auf dem Smartphone installiert, weitere 25% zwischen 11 und 20 Apps.
- Offenbar geben die Österreicher nun ein wenig öfter Geld für den App-Kauf aus: Zwar sind immer noch 66% der installierten Apps kostenfrei, aber immerhin haben bereits 26% (+7%) für 1-4 Apps Geld ausgegeben.
- Standortbezogene Apps werden von 73% der Befragten genutzt.
- Gerade für App-Entwickler interessant: Push-Nachrichten lassen 45% der App-User zu (2015: 47%). Diese sind allerdings sehr selektiv: nur 8% haben Push-Nachrichten für einen Großteil der Apps aktiviert, 37% bei einigen wenigen Apps. Push-Nachrichten werden vor allem bei Messaging Apps (68%) und E-Mail-Apps (57%) akzeptiert und genutzt. Nur 2,8% für sonstige Apps, 8% für Reise-Apps.
Und so sieht das App-Verzeichnis auf den Smartphones der Österreicherinnen und Österreicher aus:
- 92% haben WhatsApp (2015: 48%!) installiert und nutzen diese App zumindest selten, 84% sogar mehrmals pro Woche.
- 69 % nutzen Facebook am Handy über die App (2015: 32%), 56% mehrmals die Woche. Damit hat die mobile Nutzung von Facebook die Nutzung am heimischen PC oder Laptop überholt.
- Auf den weiteren Plätzen: Instagram (17%, +7%), Snapchat (12%, +7%), Google+ (15%) und Twitter (7%).
Mobil werben: Werbung am Smartphone stört (noch immer)
Mobile Werbung ist am Vormarsch – jedoch oft mit störender Wirkung:
- 42 Prozent nehmen mobile Werbung häufig wahr, aber ganze 78 Prozent der Smartphone-Nutzer meinen: „Mobile Werbung empfinde ich als störend“.
- Bei mobiler Werbung wird vor allem kritisiert, dass es generell zu viel Werbung auf mobilen Internetseiten (71%) sowie in Apps gibt (69%).
- Die Aussage „Wenn die Werbung zum Inhalt der mobilen Webseite passt, stört sie mich nicht“ befürworten nur 24 Prozent.
- 47% haben Bedenken mit Werbung bei der Nutzung von standortbezogenen Diensten. Sie befürchten, zu viel Werbung aufgrund ihres Bewegungsprofils zu erhalten.
Die volle Studie kann man sich kostenlos als pdf-File downloaden. Alle weiteren Ergebnisse gibt’s auf der Homepage der MMA Austria.