Mobile Startups to watch in 2016 – Österreich

von Werner Sammer

2015 war ein supererfolgreiches Jahr für österreichische Startups. Vor allem die 200-Millionen-Euro-Exits von Runtastic und Shpock stechen da besonders hervor. Doch wer hat im Jahr 2016 das Potenzial, um internationale Erfolge zu erzielen? Wie im vergangenen Jahr sitze ich vor dem Laptop und grüble: Welche Startups aus Österreich werden heuer Bühnen rocken, Massen verzücken und Investoren begeistern? Ich werfe wieder einen Blick auf die möglichen Startup-Sternchen von morgen. Diese Startups werden 2016 durchstarten!

Im Jahr 2016 werden vor allem diese Startups aufzeigen.

Für die Analyse meiner Top 5-Picks habe ich wieder Fachmeinungen herangezogen, unzählige Zeitungsartikel gelesen und die öffentliche Meinung berücksichtigt. Das Ergebnis – diese Startups rocken 2016:

 

Updatemi

www.updatemi.com

6 Zeilen, 260 Zeichen – das ist das Limit. Updatemi fasst Online-Nachrichten aus unterschiedlichen nationalen und internationalen Medien in dieser Kürze zusammen. Was dabei entsteht, ist kein Artikel-Teaser, sondern enthält alle wesentlichen Informationen. Unterwegs stets umfassend und schnell informiert!

Die App der beiden Gründer Andreas Schietz und Michael Hirschbrich gibt rasche Updates in kurzer Form. Die Entwicklung zeigt in Richtung Automatisierung: der entwickelte Algorithmus soll Texte besser verstehen und zusammenfassen. Das soll den manuellen Aufwand reduzieren – zurzeit werden die Nachrichten gemeinsam mit Redakteuren zusammengefasst.

Die beiden Gründer mit den pinken Hosenträgern haben sich im Juli 2015 ein 500.000 Euro-Investment abgeholt. Der Erfolg zeigt sich auch in den Partnerschaften: der Österreich-Ableger der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ.at) wird zukünftig statt Newsletter oder Mail kompakt Unternehmensinformationen über die co-gebrandete Updatemi-App aussenden. Und: Beim Futurezone Award 2015 ergatterte das Doppelteam den Titel „Innovativstes StartUp“ im Bereich Infotainment. Das kann sich sehen lassen und macht Lust auf mehr!

Die Tagesnews professionell zusammengefasst. Info schnell und kompakt. @Updatemi

 

JobSwipr

www.jobswipr.com

Es wird bereits jetzt als das „Tinder für Jobs“ tituliert. Die Rede ist vom Wiener Startup JobSwipr. Automatische Jobbewerbung mit einem Swipe nach rechts – damit können Bewerbungsverfahren künftig am Smartphone mit einem Klick stattfinden. Studenten, Uni-Absolventen und Young Professionals bekommen Vorschläge auf Basis ihrer Kenntnisse und Interessen. Passt das Bewerber-Profil zur Stelle, wird „gematcht“ – und der Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Das Angebot scheint zu stimmen: Die App verzeichnet monatlich mehr als 70.000 Interaktionen, hat mehr als 3.000 aktive Nutzer und mit Unternehmen wie Accenture, Microsoft und Deloitte bereits namhafte zahlende Kunden. Und diese Leistungen werden auch honoriert – beim Pitch Award der Entrepreneurship Avenue holten sich die Gründer von JobSwipr den ersten Platz. Zudem hat sich das Team im November 2015 ein sechsstelliges Investment von etwa 500.000 Euro gesichert. Zudem ist im Frühjahr 2016 die Expansion nach Deutschland geplant. So sieht ein erfolgreicher Weg aus!

Jetzt wird geswiped! Jobsuche am Smartphone einfach gemacht. @JobSwipr

 

Robo Wunderkind

www.startrobo.com

Mit 5 Jahren bereits Programmierer sein – mit Robo Wunderkind geht das! Robo ist ein modulares Lernspielzeug für 5- bis 12-Jährige. Zusammengesteckt entstehen eigene bunte Roboter-Kreationen. In den Bausteinen steckt Elektronik, die per App von Kindern programmiert werden kann. So eröffnet sich den Kindern eine ganz neue Welt von fahrenden Autos und beweglichen Robotern.

Robo Wunderkind ist auf einem guten Weg. Öffentliche Aufmerksamkeit hat das junge Startup durch Medien-Artikel bei TechCrunch, auf Golem, bei t3n oder als Sieger beim trend@venture-Award schon einmal. Mittlerweile tritt auch starke Konkurrenz auf den Plan. Doch wenn selbst LEGO diesen Trend erkennt, dann hat Robo wohl viel richtig gemacht.

Apropos Lego: Über Adapterplatten können sogar eigene Lego-Bausteine angesteckt werden. Durch eine sehr erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne haben Robo rund 247.000 US-Dollar auf Kickstarter eingesammelt. Im Juli 2016 soll die Auslieferung der bunten Roboter zum Zusammenstecken beginnen.

Eine verspielte Roboter-Welt. @Robo

 

ScarletRed

www.scarletred.at

Wenn mich jemand vor 5 Jahren gefragt hätte, ob es in Zukunft möglich sei, per Smartphone Hautkrankheiten zu erkennen – ich hätte es nicht geglaubt. Das Wiener Startup Scarletred zeigt, dass es geht! Mit einer gewöhnlichen Handykamera fotografiert man die betroffene Hautstelle mit der Rötung, dem Hämatom oder der Wunde. Das Foto wird daraufhin mit der eigenen Datenbank im Web abgeglichen, ausgewertet und analysiert. Damit die Software die Fotos vergleichen kann, klebt man einen kleinen runden Farbreferenzsticker an die entsprechende Hautpartie.

Scarletred Vision soll Ärzte bei der Diagnose von Hautkrankheiten unterstützen. Mehrere Pharma-Konzerne haben unterdessen Interesse an der Idee bekundet. Das große Ziel des Teams? Der US-amerikanische Markt. Deshalb sind ScarletRed gerade für drei Monate im Rahmen des Go Silicon Valley Programms im Silicon Valley angesiedelt.

Die spezielle Technologie @ScarletRed

 

meo Smart Home Energy

www.meo-energy.com

Dass Energieeffizienz und Energieautonomiekonzepte  immer bedeutsamer werden, wissen wir spätestens seit Teslas Ankündigung des Superakkus für den Hausgebrauch, Powerwall.  Clever ist, wenn man diese zukünftigen Entwicklungen für das eigene Startup nutzt. So hat das Team um meo-Gründer Peter Käfer angekündigt, Teslas Batteriespeicher als erstes Unternehmen weltweit direkt in ihre Smart Home-Systemlösungen zu integrieren. Die Vision: die vollkommen autonome Energieversorgung.

Das 2014 gegründete Grazer Startup entwickelte eine Hardware, die als Steuersystem an alle bestehenden Energiequellen eines Hauses angeschlossen wird. Das selbst lernende System analysiert den Energiebedarf, visualisiert den Stomverbrauch übersichtlich, regelt Vorlauftemperaturen bei Heizung und Warmwasseraufbereitung und erhöht die Eigenstromnutzung bei Fotovoltaikanlagen.

Nachdem sich seit Anfang Dezember auch der aws Gründerfonds gemeinsam mit eQventure und Privatinvestoren am Unternehmen beteiligt, arbeitet meo mit dem Gesamtinvestment im niedrigen siebenstelligen Bereich am beschleunigten Unternehmensaufbau, der Weiterentwicklung von meoLOGIC und der Finanzierung des Markteintritts.

Die vollautomatische Online-Analyse lässt Effizienzverluste bei Strom und Heizung schnell erkennen. @meo

 

Bonus: Welche Trends sind 2016 „hot“?

Im Jahr 2015 war der Begriff FinTech (Startups, die Finanzdienstleistungen anbieten) vor allem durch Erfolge von NUMBER26 in aller Munde.
2016 ist mit Startups aus diesen Bereichen zu rechnen:

  • Versicherungen – InsurTech
  • IoT – Internet of Things
  • Digital Health
  • Entreprise

 

Das neue Startup-Buzzword lautet InsurTech. Denn Experten erwarten, dass digitale Innovationen dazu beitragen werden, Versicherungen deutlich kundenfreundlicher zu machen. Auch die Österreich-Expansion bzw. das Millionen-Investment von Speedinvest in das InsurTech-Startup Financefox zeigen das schlummernde Potenzial von Startups, die den Zugang zu Versicherungen vereinfachen. t3n.de sieht sogar eine „Revolution in der Versicherungsbranche“. Wir sind gespannt!

Wenn 47% der deutschen Unternehmen glauben, dass IoT bzw. das Internet der Dinge „entscheidend“ oder „sehr wichtig“ sein werdendann verfestigt sich: Das Internet of Things ist mehr als nur ein kurzfristiger Trend. Auf TechCrunch wird sogar diskutiert, welche 5 Dinge aufgrund von IoT in 5 Jahren verschwunden sein werden. Branchenübergreifend ist und bleibt IoT DAS Zukunftsthema.

Stark von diesem Hypertrend profitiert Digital Health. Mit kiweno stellt sich nun auch ein erfolgreicher österreichischer Player aufs Parkett. Der weltweit größte Unternehmens- und Strategieberater McKinsey hebt beispielsweise hervor, dass Ideen aus dem Bereich Digital Healthcare alleine im Jahr 2014 4,2 Milliarden Dollar Venture Capital Funding erhalten haben. Ebenso stark betont: die Möglichkeiten im mobilen Bereich.

Schlussendlich zeigt das rasante Wachstum von Slack, Grape (auch bekannt als ChatGrape) und Konsorten, dass bei Entreprise-Apps noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

 

Diese Liste ist eine kleine Auswahl von Startups, die im Jahr 2016 durchstarten könnten. Kennt ihr weitere interessante österreichische Startups, die unbedingt auf diese Liste sollten? Dann schreibt mir einfach.