Mobile Startups to watch in 2017 – Österreich

von Werner Sammer

Neues Jahr, neue Startups to watch! Ich möchte die alljährliche Tradition seit 2015 fortsetzen und werfe wieder einen genauen Blick auf Mobile Startups, die von Österreich aus die Welt erobern möchten. Gerade im Jahr 2016 standen die Zeichen für eine positive Entwicklung der österreichischen Startup-Szene sehr gut – man beachte die politischen Ambitionen der Bundesregierung mit dem 185 Millionen Euro schweren Startup-Paket. Für mich stellt sich daher wie immer zu Beginn des Jahres die Frage: Wer hat im Jahr 2017 das Zeug, Investoren zu begeistern und international bekannt zu werden? Diese Startups stehen 2017 im Rampenlicht.

Das Jahr 2017 könnte den endgültigen Durchbruch für diese Startups bedeuten. © iStock.com/SARINYAPINNGAM

Wie alljährlich habe ich für meine Picks einige Fachmeinungen gesammelt, aktuelle Berichterstattung mitverfolgt und allgemeine Zukunftstrends berücksichtigt. Das sind die österreichischen Mobile Startups to watch in 2017:

  • Cashpresso – Credi2 – per App schnell Geld leihen und finanzieren
  • appers – Boost für Mobile Apps
  • byrd – Pakete verschicken so einfach wie noch nie

 

Cashpresso – Credi2

www.cashpresso.com

Innerhalb von 10 Minuten zu einem Kleinkredit bis 1.500 Euro – das verspricht das Wiener Startup Credi2 mit ihrer App Cashpresso. Das Ziel der drei Gründer ist nicht weniger als die Revolution des Kreditmarktes: Über die App können Kleinbeträge zur Finanzierung des Urlaubs oder andere anfallende Investitionen schnell ausgeliehen werden. Die Höhe der Rückzahlung kann dabei sehr individuell selbst bestimmt werden. Die Smartphone-Apps für iOS und Android erlauben zusätzlich die Überweisung von Geld an jedes beliebige Konto. Der Kurier oder Gründerszene.de haben bereits über Cashpresso berichtet.

Warum ich mir sicher bin, dass wir von Cashpresso im Jahr 2017 noch mehr hören werden? Tja… zum Einen haben die Business Angels von startup300 ihren Teil dazu beigetragen und im Frühjahr 2016 700.000 Euro in Credi2 und ihr Produkt Cashpresso investiert. Darunter sind auch klingende Namen wie Hansi Hansmann, Stefan Kalteis, die Gründer von Runtastic und Speedinvest. Zum anderen stieß die Idee auch bei etablierten Banken auf offene Ohren. So gewann Cashpresso im vergangenen November die Innovation to Company Challenge der Wirtschaftskammer Wien und arbeitet nun intensiv mit der RZB-Gruppe (Raiffeisen Zentralbank Österreich AG) an der Verbesserung der Konsumfinanzierung. Gute Vorzeichen also, um im Jahr 2017 auf Expansionskurs zu gehen. 

Finanzprodukte im Generellen sollten immer ein wenig kritisch betrachtet werden. So meldete sich vorzeitig die AK Niederösterreich zu Wort, dessen Meinung, Kredite nicht leichtfertig aufzunehmen, in einer eigenen Pressemeldung von Cashpresso bestätigt werdenIm Falle von Cashpresso scheinen die Kundenrückmeldungen jedoch recht positiv zu sein. Genauso die Bewertungen in der Fachpresse. Ich bleibe gespannt.

Geld ausleihen leicht gemacht! © Cashpresso

 

appers

www.appers.co

Wenn man von einem Grazer Startup (neben Timeular) im vergangenen Jahr besonders viel gehört hat, dann sicherlich von appers. Schließlich beteiligten sich gleich zu Jahresbeginn die Business Angels Herbert Gartner (eQventure) und Michael Altrichter am aufstrebenden Startup. PreSeed-Förderung durch die AWS und Unterstützung des akademischen Gründerzentrums Science Park Graz inklusive.

appers (im Speziellen das Hauptprodukt App Radar) erlaubt professionelles App Store Marketing. Heißt: Eigene Apps werden durch die Store-Optimierung von App Radar leichter auffindbar, die organischen Downloads somit deutlich gesteigert. Bei mehr als 4 Millionen Apps im Apple App Store und dem Google Play Store ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Das haben auch der Trend oder die Gründerküche erkannt.

Aber auch zahlreiche prominente Referenzkunden gibt es bereits: Tinder, Fox News, Zalando, Weight Watchers, Ab-in-den-Urlaub.de oder Dailymotion greifen auf die Produkte von appers zurück. Fun Fact: Thomas war seinerzeit mitverantwortlich für den großen Crowdfunding-Erfolg unseres Company Builder-Projektes Nuki –
dein elektronisches Türschloss
Doch der innere Antrieb zu gründen war – wie man sieht – wieder einmal (trendley) stärker  🙂

Alle Daten zur Performance deiner App immer parat. © appers

 

byrd

www.getbyrd.com

Das Wiener Startup byrd will die „First Mile“ im Versandbereich revolutionieren. Das Versenden von Paketen soll so einfach wie möglich werden. Smartphone gezückt, iOS- (oder Android-) App gestartet, Foto gemacht und sein gewünschtes Versandstück in ganz Wien abholen lassen. Die byrd Kuriere erledigen die Paketabholung zum gewünschten Zeitpunkt, verpacken die Ware professionell und suchen den günstigsten Transportweg aus, um das Paket zur gewünschten Adresse zu liefern. Der lästige Weg zum Postamt wird somit hinfällig.

Österreichische Investoren haben das Potenzial erkannt: Das Versandkonzept wurde im September 2016 in einer ersten Finanzierungsrunde mit 370.000 Euro von den Investoren Hermann Hauser, Pioneers Ventures und KK Incube gewürdigt. Im vergangenen Jahr wurde ganz Wien mit dem Service abgedeckt, im Jahr 2017 soll’s in Berlin den nächsten Wachstumsschub geben. Künftig vielleicht auch in ost- und südosteuropäischen Ländern.

Genauso wie Cashpresso profitiert byrd vom Sieg bei der Innovation to Company Challenge, wodurch sich das Team Marketing-Unterstützung der Österreichischen Post gesichert hat – mit großem Werbebudget, eigenen Postwurfsendungen und Infoscreens. Beim 7Ventures Pitch Day der Pro7-Gruppe kamen nochmals 25.000 Euro an Werbebudget hinzu. Auf DerBrutkasten.com kann man sich übrigens ein nettes Video-Interview mit Petra Dobrocka, CMO und Christoph Krofitsch, COO von byrd ansehen.

byrd

Von der Couch aus Pakete versenden – byrd übernimmt den Rest. © byrd

 

Diese Liste ist eine kleine Auswahl von Startups, die das Potenzial haben, 2017 zu ihrem Jahr zu machen. Kennt ihr weitere interessante österreichische Startups, die unbedingt auf diese Liste sollten? Ich bin für euch da – hinterlasst mir eine Nachricht.