Zu Beginn dieses Jahres habe ich mich mit jenen österreichischen Startups beschäftigt, die im Jahr 2015 voll durchstarten könnten. Doch wie sieht es international aus? Mit diesen Mobile Startups aus aller Welt sollte man heuer auf alle Fälle rechnen.
Wie bereits bei den österreichischen Startups habe ich die Meinungen von ExpertInnen aus Internet-Magazinen und Fachzeitschriften für diesen Überblick herangezogen. Wer sind nun also die fünf potenziellen Startup-Stars für 2015?
- Blinkist – in 15 Minuten zu komprimiertem Fachwissen
- Houzz – hilft dir beim Einrichten deines Traumhauses
- Kitchen Stories – damit wirst du zum Kochprofi
- Shpock – der größte mobile Marktplatz im deutschsprachigen Raum
- Slack – vereinfacht die interne Unternehmenskommunikation
Blinkist
www.blinkist.com
Ein Berliner Startup mit richtig viel Potenzial: Blinkist sammelt die wichtigsten Ideen und Kernaussagen aus Sachbüchern, fasst sie strukturiert zusammen und packt sie in einen einfach und schnell lesbaren Text. Damit hast du das Wesentlichste des Buches auf rund 15 Minuten zusammengefasst. Wissen attraktiv verpackt!
Wie das funktioniert? Neugierige Leser aus der Community lesen sich in verschiedene Sachbücher ein und fassen die Schlüsselaussagen in einzelne sogenannte „blinks“ zusammen. Diese blinks – meistens sind es acht pro Buch- lassen sich in unter zwei Minuten lesen. Durch mehrfache Korrektur wird sichergestellt, dass der Inhalt der blinks auch in Ordnung ist. Apps gibt es für Android, iOS und Kindle, einige der Bücher sind jedoch auch als Audio-Version erhältlich.
Also echtes Expertenwissen in nur 15 Minuten! Mittlerweile sind rund 500 Bücher als blinks aufrufbar, monatlich kommen rund 40 dazu. Blinkist kann seit dem Start im Januar 2013 auf 200.000 Nutzer und 1,5 Millionen Buch-Downloads verweisen – Respekt! Im Interview mit Gründerszene.de behauptet Gründer Niklas Jansen: „Die USA ist bereits jetzt unser größter Markt“.
Houzz
www.houzz.com
Diese Online-Community gibt es zwar bereits seit 2009, aber erst im Jahr 2014 begann der große Expansionszug des US-Startups: Berlin und London besitzen nun eine Houzz-Niederlassung, eine deutschsprachige Version gibt es nun auch. Gute Vorzeichen für ein erfolgreiches Jahr 2015.
Was Houzz ist, ist schnell erklärt: In der App (auch Web-Plattform) findet sich alles zum Thema Einrichten, Bauen, Dekorieren und Renovieren. Mit über 4 Millionen Bildern ist sie hier die weltweit größte Online-Datenbank. Was gefällt, kann im Ideenbuch gespeichert und auch geteilt werden. Und es kann nach Raum, Ort und sogar nach dem Stil gefiltert werden. So holt man sich Inspiration für Wohnideen im 21. Jahrhundert.
Kitchen Stories
www.kitchenstories.de
So etwas bezeichnet man wohl als Hidden Champion! Von der Presse kaum beachtet, haben die Gründerinnen Mengting Gao (25) und Verena Hubertz (27) quasi im Vorbeigehen – ohne großes Marketing – Apple (App of the Week, in über 100 Ländern auf Platz 1 in der Kategorie Essen & Trinken), U2-Frontmann Bono und Bild.de von der App begeistert. Dass die beiden vor kurzem 1,8 Millionen US-Dollar über eine Seed-Finanzierung besorgt haben, ist dann fast nur mehr als Randnotiz zu bezeichnen.
Kitchen Stories bietet über 100 alltagstaugliche Rezepte zum Nachkochen. Die inspirierenden Rezeptvideos sind aufwendig und hochwertig produziert – aber völlig kostenlos! Bisher floss Geld vor allem in die Kassa durch Kooperationen mit Partnern wie KitchenAid, Rosenthal und Landliebe, die zum Teil in den Videos auftauchen. Die Begeisterung und das Feeling von Food-Blogs haben Mengting und Verena wunderbar auf eine App übertragen.
Bisher ist nur eine iOS-Version der App downloadbar – mit dem frischen Kapital wird aber eifrig an der Android-Version gearbeitet. Zudem will das Team die Internationalisierung forcieren (zusätzlich zu den bereits 12 vorhandenen Sprachen!) und die Community unter dem Stichwort „Kitchen Stories Family“ in den Vordergrund rücken. Bei diesem Engagement kann man nur wünschen – viel Erfolg!
Shpock
www.shpock.com
Einem mittlerweile alten Bekannten aus Österreich kann man wirklich internationale Ambitionen unterstellen: Shpock (steht für „**Sh**op in your **pock**et“) ist seit September 2014 der größte mobile Marktplatz im deutschsprachigen Raum. Vier Millionen registrierte User zählt bereits die Community. Und das Wachstum geht weiter.
Bisher das große Problem: Shpock hat kein Geschäftsmodell. Der Plan für 2015 ist somit sicher die Entwicklung von Monetarisierungsmöglichkeiten – angedacht sind Premiumplatzierungen für Kleinanzeigen Vermittlungsgebühr für VerkäuferInnen oder User-Premium-Accounts.
Slack
www.slack.com
Slack hier, Slack da – den Meldungen zu dieser Enterprise-App konnte man am Ende des vergangenen Jahres kaum ausweichen. Das US-Unternehmen besitzt bereits jetzt einen Wert jenseits der 1-Millarde-Marke und hat bisher 120 Millionen Dollar von Investoren ergattern können.
Inhaltlich ist die App eine firmeninterne Messaging-Lösung und Kollaborations-Tool zugleich: ein Workplace mit Gruppen-Chat, Filesharing-Funktionen und unzählige Erweiterungen und Schnittstellen zu Diensten wie Trello oder Dropbox machen die Plattform für innovative Unternehmen wertvoll. Slack wurde im Jänner 2013 von Flickr-Co-Gründer Stewart Butterfield ins Leben gerufen und zählt zu einer der schnellst wachsenden Enterprise-Apps überhaupt. Ein Ende des Wachstums ist für 2015 jedenfalls nicht abzusehen.
Damit sind wir auch schon am Ende dieser Liste angekommen. Noch nicht genug von Startups? Die Gründerszene hat sich damit beschäftigt, welche Startup-Trends das Jahr 2014 dominierten und auch im Jahr 2015 ordentlich Staub aufwirbeln werden.
Bilder: blog.blinkist.com, houzz.com, blog.shpock.com, appgefahren.de, Highways Agency (Own Work, No Change) [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)], via Flickr CC]