Von der Kunst, die richtige Idee zu finden – Ideenfindung für Startups

von Werner Sammer

Entrepreneurin oder Entrepreneur zu sein bedeutet in vielerlei Hinsicht, problemorientiert zu denken. Alltägliche Probleme zu erkennen und zu lösen ist in der DNA eines Startups praktisch festgeschrieben. Doch wie kommt man zu einer guten Businessidee? Dieser Blogeintrag soll bei der Ideenfindung helfen.

Wie finde ich die passende Idee?

Mit diesen Techniken geht dir ein Licht auf.

Das Ideendilemma

Gründungswillige stehen oft vor einem Dilemma: Was soll man denn gründen? Es scheint doch bereits alles zu geben. Und: Wenn es eine bessere Lösung für das Problem geben würde, hätte sie nicht schon jemand gefunden? Bei genauerer Betrachtung zerstreuen sich jedoch diese Einwände. Jeder kann Probleme angehen, die bisher noch niemand erkannt hat. Und jeder kann Lösungen finden, wie man Probleme anders lösen kann.

Mit Sicherheit lässt sich von jeder Idee – ob nun Geistesblitz oder Copycat-Idee – sagen: Am Anfang steht immer das Anliegen, für ein bestehendes Problem oder ein Bedürfnis eine Lösung zu finden. Kann man mit einem neuen Ansatz einen Mangel beseitigen, so ist man schon am richtigen Weg. Des Pudels Kern: Was wollen die Kundinnen und Kunden? Welche Bedürfnisse haben sie? Und wird das Produkt auch gekauft?

 

Abrakadabra Businessidee

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, kann man sich einiger Kreativitätstechniken bedienen. Ein „Zauberspruch“ eignet sich besonders zum Einstieg. Die ZAUBER-Formel hilft dir beim Finden einer Idee – einfach zu merken, einfach anzuwenden, für jegliche Ideen brauchbar.

  • Z wie Zeit sparen
    Mach dir Gedanken darüber, wie du jemandem dabei helfen kannst, in alltäglichen Situationen Zeit zu sparen. Den Termin beim Arzt oder beim Friseur telefonisch vereinbaren? Das ginge doch viel einfacher und schneller! Deine Nutzerinnen und Nutzer werden dir dankbar sein, dass du ihnen zusätzliche Zeit schenkst, um wichtigere Dinge zu erledigen.
  • A wie Angst nehmen
    Sicherheit ist ein von Grund auf menschliches Bedürfnis. Das hielt ja bereits Pawlow in seiner gleichnamigen Pyramide theoretisch fest. Vielleicht erkennst du ja eine Chance, wie du deinen Kundinnen und Kunden alltägliche Sorgen nehmen kannst.
  • U wie Umdefinieren
    Scheinbar Nutzloses, Unbrauchbares oder Überflüssiges ist nicht automatisch Abfall. Handtaschen, Handyhüllen, Skateboards – selbst aus Materialien, die sonst im Plastikmüll landen, lassen sich viele kreative Produkte zaubern.
  • B wie Bedürfnisse befriedigen
    Im Ideenfindungsprozess neigen wir oft dazu, von unseren Bedürfnissen und Erwartungen auf andere Personen zu schließen. Für eine Businessidee kann das eine Sackgasse darstellen. Deshalb stehen besonders die Bedürfnisse der Kundschaft im Vordergrund. Jedoch: Das Produkt muss keine eierlegende Wollmilchsau sein. Auch mit einem einzigen „Killer-Feature“ kann man einen Markt erobern.
  • E wie Ersetzen
    Warum aufwendige Tätigkeiten selbst erledigen, wenn es jemand anderes tun kann – und das noch professioneller? Nimmt man den Kundinnen und Kunden die mühsame Arbeit ab, erspart man ihnen Zeit und Nerven. Was die Kundschaft im Alltag unzufrieden macht, lässt sich perfekt zur Businessidee umformen. Für diese Art von Businessmodell gibt es nahezu unbeschränkte Möglichkeiten.
  • R wie Ratschläge geben
    Verkaufe dein Know-How. Dein Wissen kann für andere sehr hilfreich sein – und für dich im besten Falle sehr profitabel. Professionelle Ratschläge mit Know-How aus sehr spezifischen Branchen sind dabei besonders gefragt.

 

Das Geheimnis der Matrix

Möchte man lieber etwas systematischer vorgehen, kann eine Matrix oder ein morphologischer Kasten beim Finden einer Idee helfen. Mit Hilfe dieser ergeben sich stets wilde und ungewöhnliche Ideenkombinationen.

In der Matrix werden wenige Hauptkategorien vorgegeben. Beispielhaft könnten diese Kategorien „Branche“, „Art der Tätigkeit“ und „Zielgruppe“ lauten. Für diese Kategorien werden separate Listen erstellt. Alles, was zu diesen Kategorien passen könnte, soll notiert werden. Danach werden diesen Listen zu einer Matrix zusammengesetzt.

Wenn man diese Elemente willkürlich miteinander kombiniert, erhält man außergewöhnliche Ergebnisse. Im Laufe des Prozesses wirst du selbstverständlich auf viele scheinbar unsinnige Ideen kommen. Du wirst aber jedenfalls auf eine Businessidee stoßen, über die du länger grübeln wirst.

 

Kurztipps für die Ideengenerierung

Diese Kurztipps sollen dabei helfen, weitere Ideen zu finden.

  • Checke deine Skills
    Wirf einen Blick auf das, was dich auszeichnet. Was du gut kannst und womit du dich besonders identifizierst. Welche Erfahrungen hast du bisher gemacht? Worin besitzt du wirklich Know-How? Ob berufliche Erfahrung oder Hobby ist dabei nebensächlich. Das Wissen über deine Skills könnte eine Vorlage für ein erfolgreiches Startup sein.
  • Offene Augen und Ohren für Neues
    Halte Ausschau nach neuen Möglichkeiten und gehe mit offenen Augen und Ohren durch die Welt. Du entdeckst mit Sicherheit etwas, was einer Businessidee würdig ist. Ansonsten ist die Recherche nach Trends und Zukunftsmärkten empfehlenswert.
  • Auf die Menge kommt’s an!
    Beim Ideenfindungsprozess gilt: Quantität vor Qualität. Werden die Ideen bereits im Vorhinein gefiltert, verwirft man möglicherweise eine oder mehrere gute Businessideen. In Gruppen kann man sich gegenseitig Inspiration geben. Kritik ist, ob positiv noch negativ, an dieser Stelle nicht angebracht. Erst später geht es darum, gefundene Ideen nach ihrer Umsetzbarkeit zu bewerten.
  • Sprich über deine Idee
    Teile deiner Familie und Freunden mit, welche Pläne du hast. So erhältst du Feedback zum Nulltarif. Sprich jedoch auch mit Personen aus verschiedensten Wirtschaftsbranchen und stelle folgende Fragen: Was ist die wichtigste Tätigkeit in deiner Branche? Gibt es Probleme, Schwierigkeiten mit dieser Tätigkeit?

 

Noch immer Stillstand im Kopf?

Wenn auch dann noch der große Genieblitz fehlt, kann man sich Ideen von www.ideaswatch.com holen. Die Community gibt hier kostenlose Inspiration für mögliche Unternehmensideen. Manche etwas verrückter, manche bodenständiger – jedenfalls Einfälle, die bisher noch nicht (in dieser Form) umgesetzt wurden. Wenn man sich selbst dafür bereit fühlt, können daraus durchaus erfolgreiche Startups entstehen. Auch auf diesen acht Plattformen findest du Inspiration.

Ebenfalls empfehlenswert ist dieser Artikel über 105 Ideen, ein Serviceunternehmen zu starten. Dadurch lassen sich tolle Ideen generieren. Außerdem kannst du dich über YouTube informieren, woher gute Ideen kommen.

Viel Erfolg bei der Ideensuche!