Startups made in Austria – Das Startup-Ökosystem

von Werner Sammer

Frisch, unverbraucht, stets neue Ideen parat, unternehmerisch geschickt: Dieses Bild hat man von Startups in der Öffentlichkeit. Doch als Entrepreneurin oder Entrepreneur braucht man auch das richtige Umfeld, in dem das Unternehmen aufblühen kann. Im Allgemeinen ist Österreichs Startup-Szene gar nicht so klein wie man zunächst glauben mag. Doch wer sind die relevanten Player im Startup Ecosystem?

Startup Ecosystem

Nur in der Einheit kann ein Startup-Ökosystem funktionieren.

Unter einem Startup-Ökosystem (oder Startup Ecosystem) versteht man das Zusammenspiel aller Beteiligten und Stakeholder im Umfeld von Startups. In diesem Ökosystem hat eine Vielzahl von Akteuren direkt oder indirekt Einfluss auf die Entwicklung der Gründungslandschaft. Welche Beteiligten in einer solchen Landschaft unbedingt vorhanden sein müssen, lässt sich nicht ohne weiteres beantworten. Grundsätzlich sind neben den Gründerinnen und Gründer weitere Stakeholder beteiligt:

  • Investoren
  • Venture Capital-Geber
  • Inkubatoren
  • Business Angels
  • Mentoren
  • Berater
  • Universitäten
  • Regierung
  • Industrie-, IT- und Forschungsunternehmen

 

Ein gutes Ökosystem zeichnet sich schon bei den kleinen Dingen aus: Ein reger Ideenaustausch zwischen den Startup-GründerInnen, regelmäßige Events und Networking-Treffen, Businessplan-Wettbewerbe, Entrepreneurship-Zentren, aktive Investoren. Der Austausch und das Zusammenspiel aller Beteiligten machen die Vielfalt und schlussendlich auch den Erfolg der Ökosystems aus.

 

Der Erfolg gibt ihnen recht

Doch warum ist dieses Umfeld so wichtig? Die Bedeutung einer funktionierenden österreichischenStartup-Szene zeigt sich vor allem an den folgenden Fakten:

  • Viele der neu geschaffenen Jobs in Österreich werden von Startups angeboten.
  • Startups sind Innovationstreiber und Motor für die Wirtschaft. Das zeigen die Ergebnisse des Austrian Startup Monitor 2018, durchgeführt von AustrianStartups.
  • Städte wie San Francisco, Boston, Berlin oder London haben sich einen respektablen Ruf als Startup-Brutstätten geschaffen und sind Leuchttürme für ihre Volkswirtschaften.
  • Beispiele wie Runtastic, Whatchado, Mysugr und viele weitere Startups (man könnte diese Liste endlos fortsetzen) zeigen, dass man auch von Österreich aus international erfolgreich sein kann.

 

Dass jede Förderung – ob finanzieller Natur oder Belebung des Standorts durch Veranstaltungen – zum Erfolg des Startup-Ökosystems in Österreich beiträgt, ist somit offensichtlich.

In Österreich ist Wien zurzeit das unangefochtene Gründer-Mekka. Laut Austrian Startup Report 2013 haben sich rund 68 Prozent aller Startups hier angesiedelt, im Jahr 2018 glich sich die Verteilung über die Bundesländer etwas aus. Durch die Etablierung einer Vielzahl von Coworking Spaces und Inkubatoren wurde der Standort auch für viele GründerInnen interessanter. Was vielleicht überrascht: Immerhin knapp 13 Prozent aller österreichischen Startups sind in der Steiermark beheimatet.

Short Facts aus dem Austrian Startup Monitor 2018 @AustrianStartups

 

Erfolgreiche Startups aus der Steiermark sind beispielsweise USoundimagotag, NukiSunnyBag oder BikeCityGuide. Neben den Crowdfunding-Plattformen Green Rocket und 1000×1000 und privaten Initiativen wie dem IdeenTriebwerk Graz fördert auch die öffentliche Hand wie die Stadt Graz die Ansiedlung von Startups. Aus den österreichweit tätigen AplusB-Zentren – in der Steiermark ist der Science Park Graz dafür verantwortlich – entspringen ein Großteil der technologieorientierten Startups. Um eine digitale und mobile Gründer-Szene zu etablieren, ist Up to Eleven daran interessiert, den Standort Graz zu fördern und die besten Köpfe aus der Region anzuziehen.

 

Das Gründungsumfeld muss besser werden

In einem Bereich sind sich die Beteiligten im Startup-Ökosystem einig: Das Gründungsumfeld in Österreich ist noch nicht ideal. Es liegt vor allem an Strukturproblemen: Bürokratische Hindernisse, nur langsam aufkommendes Interesse der Politik und finanzielle Engpässe verhindern bessere Gründungsbedingungen für Jungunternehmen. In anderen europäischen Städten wie Berlin sei die Entwicklung wesentlich weiter vorangeschritten, meint dieser Artikel aus „Der Presse“: „Wien soll sich Berlin zum Vorbild nehmen“. Auch spannend dazu: das Startup-Projekt auf addendum.

Die Startup-Szene boomt, nur sind private Investments noch immer rar gesät. Die Verfügbarkeit von Risiko- und Wachstumskapital gilt als Gradmesser für ein gutes Ökosystem – an diesem mangelt es in Österreich noch besonders bei Folgeinvestments. Eine Reihe privater Initiativen wie die Austrian Angel Investors AssociationAustrianStartups oder das Pioneers Festival tragen jedoch ihren Teil dazu bei, die Gründerlandschaft in Österreich aufwerten.

Was ein gründerfreundlicher Standort braucht, ist der Fokus auf den globalen Markt. Gerade Österreich bietet sich in seiner Lage als Knotenpunkt für die internationale Gründerszene in Zentral- und Osteuropa an. 

 

Die Player im Überblick

Um einen guten Überblick über das österreichische Startup-Ökosystem zu bekommen, lohnt sich ein Klick auf die Startup Map von AustrianStartups. Hier kann man die großen Player – ob Startups, Coworking Spaces, Investoren, Inkubatoren, Hackerspaces oder andere – mit einem Blick erfassen.

Aus Grazer Sicht empfehlen wir den Blick auf die Graz Startup Ecosystem Map 2019, die wir in Kooperation mit IdeenTriebwerk Graz und dem Zentrum für Entrepreneurship an der Uni Graz erstellt haben. Generell ist für steirische Startups die Online-Plattform gruenderland.st die richtige Wahl.

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Und wer gerne Startup-News verfolgt, sollte unbedingt auf TrendingTopics oder DerBrutkasten zurückgreifen – äußerst empfehlenswert!